Donnerstag, 6. November 2008

Hallo Speyer 23

Abends so gegen 20 Uhr klingelt es noch an der Tür und zwei Personen steigen die Treppe zu meiner Wohnung unterm Dach empor. Es sind junge Bundeswehrsoldaten in grauer Ausgehuniform. "Huch, was wollen Sie denn hier?", frage ich erstaunt und bekomme die beruhigende Antwort, dass man mich nicht etwa einziehen, sondern nur um eine Kriegsgräber-Spende bitten wolle. Ich habe nichts gegen Kriegsgräberpflege, doch in in meiner Börse befindet sich außer einem 50-Euro-Schein kein kleineres Geld. Während ich in allen Hosentaschen suche, stehen die beiden Soldaten im Treppenhaus und warten auch geduldig, als ich vergeblich probiere, mein Sparschwein mit den Zwei-Euro-Stücken irgendwie zu öffnen. Schließlich, als im Hausflur das Licht zum zweiten Mal wieder ausgeht, sagen sie lachend, dass sie ruhig auch im nächsten Jahr wiederkommen könnten. Da aber habe ich gerade eine Handvoll Centstücke zusammengesammelt. Während ich sie nacheinander in die Sammelbüchse stecke, geht das Flurlicht zum dritten Mal aus. Die jungen Männer lassen sich nichts anmerken, bedanken sich freundlich und steigen die Treppen wieder herunter. Wirklich, man lernt Disziplin bei der Bundeswehr.

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